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Pollen und die Allergie

Informationen für Allergiker und Ratsuchende zum Thema Pollenallergie, einfach und verständlich erklärt

Heuschnupfen der durch Pollen hervorgerufen wird, wird auch als „Rhinitis“, also allergischer Schnupfen bezeichnet.

 

Bei Allergikern lösen die Pollen bestimmter Pflanzen eine allergische Reaktion aus.

Die häufigsten Symptome sind: 

  • eine verstopfte Nase

  • fließender Schnupfen

  • gerötete, juckende und zumeist tränende Augen

  • ständiger Niesreiz

  • sowie ein kribbelnder Juckreiz in den Atemwegen

Zum allergischen Schnupfen der Rhinitis kommt häufig auch eine 

Entzündung der Bindehaut, eine Konjunktivitis hinzu.

Treten beide Reaktionen auf die Pollen gleichzeitig auf, wird von einer allergischen Rhinokonjunktivitis gesprochen.  

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Dr. Rüdiger Wahl

Allergie Experte und Autor

Allergie Experte, Forscher und ehem. Mitglied des CIA (Cillegium internationale Allergologicum)

Mit über 40 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der Allergie Forschung

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C. Ellmers

CEO avantal.de und Autor

Gründer Ellmers & Partner GmbH

Gesellschafter und Unternehmer 

Was sind Pollen?

Was sind Pollen?

Ein Pollen ist eine Zelle mit männlichem Erbgut, die für die Fortpflanzung der Samenpflanzen wesentlich ist.

Sie wird von einer Pflanze freigesetzt und durch Insekten oder den Wind auf eine andere Pflanze übertragen.

Die Partikelgröße der Pollen liegt bei >10µm. (1 Mikrometer = 10 hoch -6 Meter).

Pollen auf der Wiese

Was sind Gräser-Pollen?

Zu den Gräsern gehören z.B.  Wiesenlieschgras (Phleum pratense), Dactilis glomerata, Lolium perenne etc. aber auch die Roggenpollen, die wie die anderen Gräser auch zur botanischen Gruppe der Süßgräser zählen.

Hier spricht man von einer Kreuzreaktion zwischen Roggen und Gräsern.

Was sind Gräser-Pollen

Was haben Pollen mit Allergie zu tun?

Die Pollen, hier besonders die der Gräser und Bäume und auch der Kräuter sind sehr große Verursacher von allergischen Erkrankungen bei entsprechend disponierten Personen.

Allergien auf die eben genannten Pflanzen kommen recht häufig vor.

Neben den Hausstaubmilben wie Dermatophagoides pteronyssinus sind die Pollen die größten Allergieverursacher bei den Menschen. Es sind zumeist die Pollen der grünen Pflanzen.

Allergien auf Blumenpollen, Pollen der bunten Pflanzen, sind eher selten. Wenn, kommen sie dann bei Floristen und Gärtnern vor, die im direkten Kontakt zu den Blumen und somit auch zu den Pollen sind.

Nadelbäume sind ebenfalls weit verbreitete Pollenlieferanten, die aber nur schwach oder gar nicht allergen sind.

Pollen-Park-Bäume

Welche Bäume lösen Allergien aus?

Bei den Bäumen sind diese die bedeutendsten Auslöser:

  • Birke,

  • Erle

  • Hasel

  • Esche.

  • Die Buche und Eiche nehmen eher eine untergeordnete Rolle ein.

Was haben Pollen mit de Allergie zu tun?
Welche Bäume lösen Allergien aus?

Welche Kräuter lösen Allergien aus?

Bei den Kräutern sind es die Pollen des Beifuss und Wegerichs und seit noch nicht so langer Zeit die des Ragweeds (Traubenkraut, Ambrosia). Pollen von Brennessel spielen hier eine untergeordnete Rolle.

Kräuter und Allergie
Welche Kräuter lösen Allergien aus?

In welcher Jahreszeit ist die Pollenbelastung besonders hoch?  

Die Pollen fliegen zu unterschiedlichen Zeiten. So muss der Pollenallergiker sich mit einem Pollenkalender vertraut machen, in dem die Pollenflugzeiten der entsprechenden Pflanzen aufgeführt sind.

Pollenflugkalender

Wir haben hier beispielsweise zwei Seiten verlinkt die einen solchen Pollenflugkalender zur verfügung stellen:

https://allergie.hexal.de/pollenflug/pollenflugkalender/

https://www.wetteronline.de/gesundheit/pollen/pollenkalender

Auch sollten Allergiker*innen ein Pollentagebuch führen, wo eingetragen wird, wann und wo es  zu allergischen Symptomen kam. Das erleichtert auch den Allergologen/in bei ihnen das Allergen für eine entsprechende Behandlung besser einzukreisen.

 

Der Birkenpollenallergiker sollte dabei auch auf bestimmte Nahrungsmittel achten, aber dazu später in einem anderen Kapitel mehr.

Pollen und Allergie Kalender

Es beginnt früh im Jahr mit den Baumpollen, wie Hasel und Birke, dann folgen im Juni die Gräserpollen, wie z.B. Wiesenlieschgras und im August/September die Kräuterpollen wie Beifuss und bis November auch Ragweed.

 

Aber es heißt nicht das Allergiker*innen auf alle Pollen sensibilisiert/ allergisch reagieren müssen.

Es kann ganz individuell auf die einzelnen Pollen mit allergischen Symptomen reagiertwerden.

 

Noch vor einigen Jahren sagte man, dass Pollenallergiker*innen nicht so sehr leiden wenn es regnet. Doch dann stellte man fest, dass durch den Regen besonders aggressive Allergene aus dem Pollen rausgewaschen werden und so der Pollenallergiker auch bei Regen seine allergischen Symptome zeigt, wie z.B. Heuschnupfen und Asthma bronchiale.

 

Bei der Untersuchung von Pollen unter dem Elektronenmikroskop stellte man fest, dass diese mit Chemikalien aus Industrie-Autoabgasen und Dieselruß behaftet waren.

Es wird vermutet das die Pollen, die so mit Umweltschadstoffen verunreinigt sind, die Allergene leichter freisetzt und damit leichter die Schleimhaut der Nase der Allergiker durchdringen, um dann die entsprechenden Symptome hervor zu rufen, wie z.B. eine Rhinitis (Heuschnupfen)

Untersuchungen von mit Ozonbelasteten Pollen, die ich mit Mitarbeitern durchführte ergaben, dass durch die Ozonbelastung die Konzentration eines Hauptallergens bei Gräsern, Phl p 5, zugenommen hatte im Vergleich zu nicht so stark Ozon belasteten Graspollen.

Das muss wieder im Kontext mit der Klimaveränderung gesehen werden (erhöhte Ozonbelastung der Luft).

In welcher Jahreszeit ist die Polenbelastung besonders hoch
Pollenfulgkalender
Wo und wann ist die höchste Pollenbelastung?

Wo und wann ist die Pollenbelastung besonders hoch?

Auf dem Land treten die höchsten Pollengehalte tagsüber auf.

In der Großstadt kommt es erst abends gegen 20-21 Uhr zu den höchsten Pollenkonzentrationen.

Am Morgen freigegebene Pollen werden mittags hoch in die Luft getragen und sinken am späten Nachmittag oft mehrere Kilometer entfernt herab.

Deshalb sollten Allergiker*innen in der Stadt besonders abends die Fenster geschlossen halten.

Pollenfeld

Auch können sie an Pollengitter denken, die er vor das Fenster spannt und im Auto an Pollenfilter bei der Klimaanlage. A

Aber zur Pollenflugzeit muss er auch die Fenster und das Schiebedach geschlossen halten. Untersuchungen ergaben, dass Allergiker am Steuer nach Expertenmeinung ein Sicherheitsrisiko darstellen. Sie haben ein zu 30% höheres Unfallrisiko als Nichtallergiker. Man stellte sogar fest, dass es zur Pollenflugzeit mehr Unfälle gibt als nicht zur Pollenflugzeit. Aber ganz systematisch wurde das noch nicht untersucht.

Wie erkennt man nun welche Pollen sich gerade in der Luft befinden?

Über Pollenfallen, die auf Gebäuden sich befinden, werden die Pollen aus der Luft gefangen, indem sie an einer Art Tesafilm festkleben und so elektronenmikroskopisch , nach einer speziellen Anfärbung, identifiziert werden können. Jede Polle hat ihre eigene Struktur und kann so leicht identifiziert werden. Das spielt auch eine große Rolle für Allergiefirmen, die die reinen Pollen bei entsprechenden Firmen, wie z.B.: Allergon Schweden, zur Herstellung ihrer Präparate einkaufen. Da ist eine sehr hohe Reinheit gefordert, wie man sich leicht vorstellen kann.

 

Was fliegt denn da so an Mengen in der Luft?

Dabei muss man bedenken, dass eine Roggenähre 4,2 Millionen Pollenkörner aufweist. Ein Haselnussstrauch mittlerer Größe 600 Millionen Pollen. So fallen in Mitteleuropa im Schnitt 27 000 Pollenkörner pro cm2. Stellen sie sich einmal ein Feld mit Roggenähren vor und dann die Anzahl der Pollen, kaum zu greifen finde ich.

 

Schwedische Untersuchungen zeigten, dass Neugeborene, die zur Birkenpollenflugzeit geboren wurden, häufiger Birkenpollenallergiker waren als Neugeborene, die zu anderen Jahreszeiten zur Welt kamen. Der Grund dieses Phänomens ist noch völlig unerschlossen.

Welche Pollen sind gerade in der Luft?
Wieviel Polle ist in der Luft?
Allergie und Urlaub, was beachten?

Allergie und Urlaub, was sollten Sie beachten?

Wenn man in den Urlaub fährt, sollte man beachten, dass es so genannte Kreuzreaktionen gibt, d.h. einfach ausgedrückt, verschiedene Pflanzen haben die gleichen Allergene. So sollte ein Eschepollenallergiker daran denken, dass es zum Ölbaumpollen eine Kreuzreaktion gibt, die z.B. in Griechenland vorkommen. So kann der Eschepollenallergiker auch zur Flugzeit der Ölbaumpollen z.B. in Griechenland im Urlaub allergische Reaktionen zeigen. Beide gehören der botanischen Gruppe der Oleacaen an, wie auch der Flieder. Auf das Phänomen der Kreuzreaktion werde ich in einem anderen Kapitel mit eingehen.​​​​​​​​​​​​​

Allergiker Urlaub

Birkenpollenallergiker können schon bei einem warmen Winter im Dezember allergische Reaktionen zeigen, da dann schon die Haselpollen fliegen und es eine Kreuzreaktion zwischen Birke und Hasel aber auch Erle gibt.

Also wenn man so will, sind die Pollen die größten Luftverschmutzer, aber so hart will ich das nicht sehen, obwohl Pollenallergiker einen sehr hohen Leidensdruck ausgesetzt sind, aber zum Glück gibt es ja zur Linderung dieser Erkrankung entsprechend wirksame Medikamente, auf die ich in einem anderen Kapitel eingehen werde.

 

Man kann sogar sagen, dass es länderspezifische Pollen/Pflanzen gibt. In Skandinavien sind es die der Birken, in den USA die des Ragweeds, in mediterranen Ländern die des Glaskrauts (Parietaria) und des Ölbaums, in Japan die der Zeder und in Deutschland die der Gräser hier besonders des Roggens. Von all den sind die Atopiker (Allergie wird vererbt) am stärksten von betroffen.

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